Dienstag, 30. September 2014

Ein interessantes Mattmotiv

In einer meiner jüngeren Partien kam es zu folgender Brett-Situation:



Das ich hier mit Schwarz auf Gewinn stehe ist offensichtlich. Deshalb entschloss sich mein Gegner hier wohl zu einerVerzweifelungstat“ 
1. a5 
Das Einfachste wäre nun 1. ...bxa5 gewesen, da der weiße b-Bauer nie sein Umwandlungsfeld erreichen dürfte. Aber nach einigem Nachdenken und Berechnen zog ich 
1. … h3! 
Meine beiden berechneten Hauptvarianten lauteten wie folgt: a) 2. axb6 (a6 würde nicht gross was ändern) g3 3. Td1 Tb2 4. b7 Txb5 5.Td5 + Txd5 6. b8D Td1 matt

und b) 2. axb6 h2+ 3. Kh1 g3 4. Td1 Tb2 5.b7 Txb5 mit Gewinn des b-Bauern und der Partie. So jedenfalls dachte ich und hatte dabei übersehen, dass Weiß mit 6. Kg2! Möglicherweise schon den Remishafen erreicht gehabt hätte


In der Partie folgte dann tatsächlich Variante b) 
2. axb6 h2+ 3. Kh1 g3 
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen Irrtum noch nicht entdeckt, aber eine zusätzliche „Gewinnvariante“ gefunden: 4. Td1 Kg4! 5. b7 Kh3! b8D g2 matt


Ich begann mich gerade mit dieser sehr schönen Mattbild anzufreunden, als mein Gegner überraschend 
4. Th4 
zog. Was dann ein schnelles Ende zur Folge hatte 
4. ... Tc1+ 5. Kg2 Tg1+ 6. Kf3 h1D 7. Txh1 Txh1


                                       1-0 

Aber ein leichter Schrecken überkam mich, als man mir in der Analyse den übersehenen Zug 6. Kg2! zeigte. Denn vollständig ausschließen konnte ich nicht, dass ich mich im letzten Moment nicht doch für diese fehlerhafte Variante b entschieden hätte. Aber glücklicherweise blieb mir diese Entscheidung erspart, da mein Gegner ja Th4 gezogen hatte....Hier kann man die Partievariante noch einmal kurz nachspielen
Ein interessantes Mattmotiv 
oder den ganzen Text downloaden: Pdf-Datei

Thematisch passend dazu scheint mir folgende Studie von J. Moravec aus dem Jahre 1937:

Viel Spaß beim "Tüfteln". Die Lösung findet sich dann (später) hier: Moravec-Studie




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