Manchmal
tauchen in Endspielen trotz reduziertem Material ganz überraschende
Mattmotive auf
35.
… Sf6
Ein
Versehen? Der Weißspieler ahnte nichts Böses und spielte
36.
Dxc7
um
dann nach
36.
… Dh3!!
vermutlich
aus allen Wolken zu fallen. 37. Kxh3 Lf1 matt oder 37. Kh1
Df1+ 38. Lg1 Dxf3 matt wollte er sich dann aber nicht mehr
zeigen lassen. "Seid vorsichtig, wenn die Danäer Geschenke machen" heisst es in der Ilias
0-1
Auch im folgenden Beispiel störten den Schwarzspieler gewisse materielle Nachteile nicht
41.
c5
Ein
Bauernopfer, was auf dem ungeschützten Sa6 basiert
… Lxb5
42. cxd6?
Hier
wäre das bescheidene 42. Sxb5 richtig gewesen. Nach …
bxc5 (… dxc5 43. d6!) 43. Sa7 Sb8 44. Sb5 hätte es
vermutlich ein Remis wegen Zugwiederholung gegeben.
...
Lxf1! 43. d7
Hier
mag sich der Weißspieler sich zufrieden zurückgelehnt haben. Der
Bauer ist durch
… Sc5!
44. d8D Sd3+ 45. Kxf1 Sg3 matt
0-1
Solchermaßen
eingestimmt kommen wir zur folgenden Stellung
Die
aktiven weißen Figuren und der „ausgesperrte“ Lh7 lassen
eigentlich nichts Gutes für Schwarz erahnen
26.
Kd3 Kf8 27. Kc4 Ke7 28. Lg3
… e5!!
Sehr
schön gesehen. Die Pointe dieses Zuges basiert auf einem
verstecktem
Mattmotiv
29.
Sf5
Schwarz
erkennt die Falle noch rechtzeitig. Nach dem verlockenden
29.
Kd5 Kd7 30. Lxe5? f6! droht der König auf offenem Brett nach 31.
Lg3?? Lg8+ matt gesetzt zu werden. Analysediagramm:
Spätestens
ab jetzt ist die schwarze Stellung völlig in Ordnung. Möglicherweise
hat er nun aufgrund der besseren Bauernstruktur sogar leichte
Vorteile. Wir belassen es bei der Feststellung, dass ein verstecktes
Mattmotiv Schwarz den Ausgleichszug e5 ermöglichte.
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