Mittwoch, 26. März 2014

Mittels der Zugzwang -Technik zum Sieg


Auch in diesem Beispiel geht es wieder um
a) das „Prinzip der zwei Schwächen"
und
b) die drei „Laskermomente“: Freibauer, Königsoffensive und Zugzwang
als maßgebliche Faktoren im Endspiel



Studie von Vucovic (1947)

Auf den ersten Blick scheint gar nicht klar zu sein, wer besser steht. Zwar hat Weiß einen gefährlichen Freibauern auf der a-Linie, aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Zumal Schwarz ein verbundenes Freibauernpaar besitzt. Wenn die ins Rollen kämen …
1. Ka2!
Der Springer ist natürlich indirekt gedeckt durch den drohenden Vormarsch des a-Bauern: 1. ...Kxd4?? 2.a6! Und es droht nun die Springergabel auf b3.
1. … Lh6
Der einzig mögliche Zug, der nicht sofort verliert. In diesem Sinne war 
dies schon ein Zugzwang
2. Kb1!
Der König nimmt dem Läufer das Feld c1. Und erzeugt einen erneuten Zugzwang
2. … c6
2. … Lg7 oder Lf8 ging wegen der Springergabel auf e6 nicht. Und 2. … Kd6 3.a6! ging ebenso wenig
3. Kc2!
Erneuter Zugzwang
3. … Kd6 4. h5!
Nutzt den Umstand aus, dass 4. … gxh5 nicht geht wegen 5. Sxf5+!
4. … Lg7 



5. Se6!!
Mit diesem Ablenkungsopfer ist ein erneuter Zugzwang verbunden. Schwarz kann es sich nicht leisten, das Opfer abzulehnen, da ansonsten der a-Bauer durchliefe
5. … Kxe6 6. h6!
Der zweite Freibauer (Lasker) und die zweite Schwäche
6. … Ld4 7. Kd3!
Erneute Königsaktivität und Zugzwang. Der Läufer muss auf d4 stehen bleiben, da ansonsten einer der beiden Freibauern durchliefe
7. ... c5 8. a6 Ke5 9. h7 c4+ 10. Ke2 Ke4



11. a7!
Die Überlastung des Läufers ist offensichtlich! 1-0

Resümee: In beeindruckender Weise kamen alle in der Einleitung erwähnten Elemente zum Zuge. Besonders wirkungsvoll war dabei aber die Technik des Zugzwangs, die vielleicht einer gewissen Einübung bedarf, weil sie nicht unbedingt unserem normalen Denken entspricht.

 

 



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